Drei-Stunden-Kreuzfahrt (Three Hour Cruise)
von Shirebound, übersetzt von Saphira

Als sie die Grauen Anfurten erreichten, hielt Sam es nicht mehr länger aus.

„Bitte, Herr Frodo. Warum tust du das?“

„Das Auenland wurde gerettet, Sam... aber nicht für mich.“ sagte Frodo leise.

„Ich bitte um Verzeihung Herr, aber das macht nicht gerade viel Sinn.“

„Oh.“ Frodo dachte einen Moment nach. „Gebranntes Kind scheut das Feuer?“

„Verzeihung?“

„Niemand ist eine Insel?“

„Du bist ein Hobbit, Herr Frodo.“ Sam sah seinen Herrn kritisch an, langsam wurde er misstrauisch. „Was ist hier eigentlich los?“

Frodo seufzte; es war einfach zu schwer, Sam etwas zu verheimlichen. Die Gruppe ritt zusammen mit Elrond, Galadriel, Bilbo und vielen Elben zu den reich verzierten Toren, an denen Gandalf auf sie wartete.

„Es ist Zeit, Frodo.“ sagte Gandalf ernst. „Hast du die Sonnencreme eingepackt?“

„Was meint er...“

Während sie durch das Tor ritten, unterbrach Sam sich selbst und starrte erstaunt und mit offenem Mund das an, was dort vor ihnen lag. Nicht das Meer, sondern...

Dort lag in seiner ganzen Schönheit ein wundervolles weißes Elbenschiff, die „Quenya Queen“. Lebhaftes Singen und Plantschen erklang von mehreren Whirlpools an Deck, und ein Schild gab bekannt, dass das Dorwinion-Duo die Gäste an diesem Abend im Caradhras-Club amüsieren würde.

„Wir kommen auch mit!“ hörten sie einen plötzlichen Ruf. Merry und Pippin kamen auf ihren Ponys auf sie zu galoppiert, die Tickets schon in den Händen.

„Und hier ist deines, Sam.“ lachte Frodo und wedelte mit einem Erste-Klasse-Ticket lockend vor Sams Nase herum. „Lust auf eine kleine Kreuzfahrt?“

„Ich fühle mich auf Booten nicht so wohl, Herr Frodo.“ erinnerte Sam ihn, beäugte aber das Ticket sehnsüchtig.

„Das Meer ist zu dieser Jahreszeit spiegelglatt,“ beruhigte Frodo ihn.

„Ah, hallo Rosie!“ rief Gandalf aus. „Schön, dich wiederzusehen.“

„R-Rosie?“ Sam stieg ab und starrte verblüfft auf die Szene vor ihm.

„Du musst Samweis Gamdschie sein.“ erwiderte die hübsche Hobbitfrau und kontrollierte die Namen auf ihrem Klemmbrett. „Ich bin Rosie Hüttinger, die Veranstaltungs-Chefin. „Darf ich dich auf dem Schiff herum führen... Sam?“

„Ja, bitte,“ murmelte Sam.

Bilbo zog seine Taschenuhr hervor und schaute darauf.

„Es ist ja schon fast Zeit fürs Mittagessen!“ rief er alarmiert aus. „Komm, Gandalf, hilf einem alten Hobbit an Bord. Dienstag ist „Iss-so-viel-du-kannst-Steak-und-Hummer-Tag“, wenn ich mich recht erinnere...“

„Steak?“ fragte Pippin. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen.

„Hummer?“ Merry sprintete zum Schiff. „Der letzte an Bord ist ein Ork!“

„Ich hoffe, die Köche sind auf den Appetit von Hobbits vorbereitet.“ sagte Elrond besorgt.

„Mach dir keine Sorgen.“ beruhigte Galadriel ihn. „Ich habe in meinem Spiegel vorhergesehen, dass das Schiff einige ungewöhnliche Gäste haben würde, und schon Nachricht voraus geschickt.“

„Gut.“ sagte Frodo und zog seine Sonnenbrille hervor. „Lasst uns...“

„Elendil!“ kam ein plötzlicher, triumphierender Schrei von irgendwo an Deck.

„Ist das...“ keuchte Frodo.

„Ah.“ Gandalf gluckste. „Er muss gerade einen guten Zug gemacht haben. Du weißt es vielleicht nicht, Frodo, aber Aragorn ist seit drei Jahren in Folge Schach-Großmeister von Mittelerde.“

„Schreit er dabei immer so?“ Frodo zuckte zusammen.

„Man gewöhnt sich irgendwann daran...“ seufzte Elrond.


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