Bevor ich schlafen gehe
von Cúthalion


11. Kapitel
Ein dunkles Fenster

Der April ging vorüber, und Gerüchte erhoben sich in Hobbingen und überfluteten den Markt. Gandalf war gekommen... der selbe Gandalf, der Herrn Bilbo von zu Hause fortlaufen und verschwinden ließ; er hatte mit den Zwergen Narrheiten getrieben und war mit unglaublichen Geschichten über Schlachten mit Elben und einen getöteten Drachen zurückgekehrt. Und als er zum zweiten Mal – und diesmal endgültig - verschwand, auf jener legendären Geburtstagsfeier, da war der Zauberer auch dabei gewesen (und hatte sicherlich ebenfalls die Finger im Spiel gehabt).

Die Kinder warteten Tag für Tag auf ein spektakuläres Feuerwerk oder irgendeine andere zauberische Überraschung, aber nichts geschah. Besagter Gandalf blieb innerhalb von Beutelsend, und er wurde nur in den frühen Abendstunden oder kurz nach Sonnenuntergang gesichtet, wie er mit seiner Pfeife regenbogenfarbige Rauchringe in die Frühlingsluft blies (nicht so spektakulär wie Feuerwerk, aber besser als nichts). Die älteren Hobbits schüttelten die Köpfe, wenn sie im Efeubusch saßen und über ihrem Bier saftigen Klatsch austauschten.

„Dieser Zauberer wird ihn verhexen, wie er es mit dem Verrückten Beutlin getan hat, und eines Tages rennt Herr Frodo zur Tür hinaus und kommt nie wieder, merkt euch meine Worte.“ sagte der alte Eichler, und er legte das gesamte Gewicht achtzig Jahre alter Erinnerungen in seine Rede. Als der erste Beutlin verschwand, war er gerade jährig geworden und wollte sein Mädchen heiraten, und er hoffte, einen schönen Schaukelstuhl aus der Einrichtung von Beutelsend abzukriegen, um seiner Zukünftigen eine Freude zu machen. Er hatte gerade sein drittes Gebot abgegeben, als Bilbo Beutlin mitten in der Auktion seines eigenen Smial zurück kam, und der Stuhl war verloren.

„Herr Frodo hat viel zu viel Hobbitverstand, um irgendwas zu tun, was auch nur halb so närrisch wär wie das!“ grollte Ohm Gamdschie zurück und knallte seinen Humpen mit so viel Schwung auf den Tisch, dass der dunkelbraune Inhalt fast herausschwappte. „Er ist fest verwurzelt im Auenland, das ist er, und feste Wurzeln machen alte Bäume, sage ich!“

Sein Sohn saß neben ihm und sagte nichts, und bald danach nickte er ein höfliches Lebewohl in die Runde und ging in das weiche, blaugraue Licht der Abenddämmerung hinaus; die letzte Bemerkung seines Vaters verfolgte ihn den Hügel hinauf. Es gab viele Dinge, die ihm im Kopf herumgingen. Wenn Herr Frodo den Rat von Herrn Gandalf befolgte (und Sam war sich ziemlich sicher, dass er das tat) dann würden sie Herrn Frodos Besitztümer innerhalb der nächsten Monate zusammenpacken müssen. Beutelsend würde den Besitzer wechseln und auch Sams Welt würde sich verändern, und zwar vollständig. Er zermarterte sich bereits das Hirn, wie der dem Ohm beibringen sollte, dass er fort ging (und wie viel er darüber sagen sollte, wo er wirklich hinwollte), und es gab Augenblicke, in denen er mehr als nur ein bisschen verängstigt war.

Seit dem Tag von Gandalfs Ankunft hatte Sam nicht mehr das Gefühl von sicheren Boden unter den Füßen. Er hatte Geschichten gehört, die jedem Hobbit wilde Alpträume beschert haben würden, und nicht einmal die Hälfte seiner Freunde in Hobbingen hätten geglaubt, was man ihm in den letzten zwei Wochen erzählt hatte. Aber vielleicht lag es an der Tatsache, dass er Herrn Bilbo so lange Zeit zugehört hatte, vielleicht war seine heimliche Sehnsucht nach etwas, das jenseits der Grenzen seines friedlichen kleinen Landes lag, verantwortlich für sein weites Herz und seinen offenen Geist. Und nun half ihm das, mit etwas fertig zu werden, das jeden anderen in seiner Situation völlig verrückt gemacht hätte. Ja, es gab tatsächlich Elben und mächtige Krieger mit flammenden Augen, und es hatte lebendige Drachen gegeben (wenigstens einen, und der war glücklicherweise tot) ... und natürlich war da der Ring.

Der Ring.

Sam wusste von dem Ring... seit jenem bemerkenswerten Tag, als er und Herr Frodo gemeinsam Glühwein tranken und als plötzlich Lobelia Sackheim-Beutlin vor der Tür von Beutelsend dräute wie ein Ungewitter. Sie versuchte, durch die Fenster hineinzuspähen, als niemand kam, um sie einzulassen. Und Herr Frodo sagte ihm, er sollte sich auf den Boden legen, um ungesehen zu bleiben, und als Sam zu seinem Sessel hinüberschaute, um ihn zu fragen, wie denn er sich verstecken wollte, da war besagter Sessel leer gewesen. Und nach diesem Vorfall wurde das Geheimnis gelüftet, und er sah das Erbstück von Herrn Bilbo zum allerersten Mal.*

Aber Gandalf hat mir gesagt, ich soll ihn geheim halten. Er scheint sich Sorgen zu machen wegen dem Ding; ich weiß nicht so genau, warum.

Herrn Frodos Worte, vor Jahren gesprochen; jetzt durchbohrten sie Sam mit ihrer unschuldigen Voraussicht das Herz. Nun wussten sie beide, warum man ihn geheim halten musste, und nun stellte der gefährliche, goldene Reif ihre Welt auf den Kopf. Und nicht nur ihre Welt, wie es aussah.

Sam wusste, dass Lily seit der Nacht des Frühlingstanzes nicht mehr den Bühl hinauf gekommen war. Und Herr Frodo hatte Beutelsend seit dem kaum je verlassen; zuviel musste besprochen, bedacht und geplant werden. Sam war sich ziemlich sicher, dass sie sich nicht getroffen hatten, und deshalb konnte Lily nichts über die Veränderungen wissen, die sich anbahnten. Über die Tatsache, dass Frodo fort ging. Über die Tatsache, dass sie verlieren würde, was auch immer sie während des gesamten letzten Jahres miteinander geteilt hatten.

Wer würde es ihr sagen?

*****

An diesem Abend stand Sam in der Küche von Beutelsend und machte einen guten Schweinebraten und eine große Pfanne mit knusprigen Bratkartoffeln, dazu Lauch in einer sahnigen Soße. Währenddessen saßen Herr Frodo und Her Gandalf im Studierzimmer, rauchten und redeten mit gesenkten Stimmen. Er zündete ein gutes Feuer im selten genutzten Esszimmer an (es wurde zum Glück – wie der Rest des Smials – zweimal in der Woche von Primula Wurzelgräber sauber gehalten), er trug dort das Essen auf und kam nur wieder herein, um Teller, Gläser und Besteck abzuräumen, während Gastgeber und Gast sich wieder ins Studierzimmer zurückzogen. Später, als er die sauberen Teller gerade aufstapelte, um sie in das Buffet zurückzustellen, kam Herr Frodo in die Küche. Er sagte kein Wort; er setzte sich einfach an den Tisch und sah ihm zu, wie er seine Arbeit mit einer kurzen, gründlichen Politur der Steinspüle beendete. Endlich sprach er.

„Du bist ein feiner Koch, Sam. Das war köstlich.“

„Dankeschön, Herr.“

„Gehst du jetzt nach Hause?“

„Ja, Herr, jeden Moment.“

Ein langes Schweigen.

„Würdest du mir einen Gefallen tun?“

„Sam drehte sich um. „Natürlich, Herr. Alles, was du willst.“

„Könntest du Lily besuchen und sie bitten, dass sie morgen Abend herkommt?“

Sam nickte. „Mach ich.“

„Ich danke dir. Und...“ Wieder Schweigen. Jetzt kamen die Worte zögerlich und beinahe mühsam. „... würdest du sie bitten, dass sie kurz nach Mitternacht kommt? Und dass sie wartet, bis sie das Licht im Fenster sieht?“ Ein schwaches Lächeln. „Ich glaube nicht, dass wir von Lotho dieser Tage etwas zu fürchten haben. Er meidet Gandalf wie die schwarze Pest, seit er ein paar hässliche Sachen über Zauberer und ihre Tricks gesagt hat und ihm ein Schwärmer direkt unter dem Allerwertesten explodiert ist.“

„Natürlich frage ich sie.“ Sam hing das feuchte Handtuch über das Trockengestell. Er wischte sich die Hände an den Hosen ab und wollte „Gute Nacht“ sagen, aber statt dessen platzte er mit der Frage heraus, die ihm jetzt schon seit Stunden im Kopf herumging.

„Was wirst du ihr sagen, Herr? Was wirst du Lily sagen?“

Herr Frodo schaute unverwandt auf den Tisch hinunter. Sam konnte seine Hand sehen, die auf seinem Knie lag und sich öffnete und schloss, öffnete und schloss, wieder und wieder.

Dann hob er den Kopf und zum ersten Mal sah Sam den Blick in seinen Augen – eine herzzerbrechende Mischung aus Schmerz, Hilflosigkeit und kaum unterdrücktem Zorn. Aber als er sprach, war seine Stimme gleichmäßig und sehr traurig.

„Wenn ich das nur wüsste, Sam.“ sagte er. „Wenn ich das nur wüsste.“

******

Am nächsten Tag fand Sam Lily im Stolzfuß-Garten wo sie ihren Vater bei seinem täglichen Spaziergang begleitete. Fredegar machte Schritt für Schritt, vorsichtig und langsam, und Lily legte ihm einen stützenden Arm um die Mitte, während sein Gewicht auf ihrer Schulter ruhte. Als sie Sam hinter der Hecke stehen sah, hellte sich ihr Gesicht auf und sie lächelte ihn an. Er sah zu, wie sie ihrem Vater auf die Bank neben der dunkelblauen Tür half und zu ihm herüber kam.

„Es ist schon, dich zu sehen, Sam.“ sagte sie. „Geht’s dem Ohm gut?“

„Jetzt gerade schon.“ Sam brachte ebenfalls ein Lächeln zustande, aber es erreichte nicht seine Augen. „Lily, ich hab eine Nachricht für dich. Herr Frodo... er bittet dich, diesen Abend den Bühl hinauf zu kommen. Könntest du versuchen, dass du nach Mitternacht kommst? Und dass du schaust, ob die Lampe brennt, bevor du kommst?“

Lily runzelte die Stirn.

„Ich würde niemals kommen, wenn die Lampe nicht brennt, Sam. Du kannst das nicht wissen, aber das Licht ist immer das Zeichen gewesen, dass Frodo auf mich wartet.“ Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich. „Ist irgendetwas in Beutelsend nicht in Ordnung?“

„Glaub ich nicht.“ Sam stellte fest, dass seine Stimme flach und dumpf klang. „Ich bin bloß der Bote, Mädel.“

„Ich weiß, Sam. Ich werde da sein.“ sagte Lily. Das Lächeln auf ihrem lieblichen Gesicht war verblasst, und ihre Augen waren voller Besorgnis. „Und wenn du den Ohm siehst, dann sag ihm bitte, dass ich einen besonderen Tee für ihn zusammengestellt habe. Er könnte helfen, wenn die Schmerzen in seinen Gelenken wiederkommen.“

„Dankeschön, Lily.“ Sam nickte der jungen Hebamme zu, drehte sich um und ging den Weg hinunter, und bevor er die Biegung zum Beutelhaldenweg erreicht hatte, merkte er, dass er rannte. Er wagte nicht zurück zu schauen; er wusste instinktiv, dass sie noch immer hinter der Hecke stand und ihm mit den Augen folgte. Er wusste, dass es überhaupt nicht seine Schuld war, aber er fühlte sich wie ein Verräter.

*****

Es war eine sternklare Nacht, als Lily zur Tür des Stolzfuß-Smials hinausschlüpfte. Die Luft war warm und schwer vom Duft von Rosen, Veilchen und Flieder aus den Gärten. Sie ging mit schnellen Schritten, und sie wäre voller Vorfreude gewesen, wenn die Erinnerung an die Begegnung mit Sam sie nicht noch immer beunruhigt hätte.

Sie kannte Hamfast Gamdschies Sohn, seit sie neun war; seine erste Tat, nachdem sie sich begegnet waren, war die, eine Handvoll schleimiger Regenwürmer hinter ihrem Kragen hervorzuholen, wo Nick Kattun sie hineingestopft hatte, bevor sie weglaufen konnte. Sie kreischte und brach in Tränen aus; glücklicherweise lachte er sie nicht aus, sondern fischte die Würmer aus ihrer Bluse und tröstete sie mit einem großen, roten Apfel und einer Geschichte über einen Zwerg, einen Drachen und einen großen, schimmernden Edelstein. Sie hatte ihn zu einem robusten, ansehnlichen Hobbit heranwachsen sehen, mit Haaren wie ein Gerstenfeld und einem klaren offenen Gesicht mit golden gebräunter Haut. Und sie bemerkte die Veränderung in seinem Blick, als er während eines Mittsommertanzes auf Rosie ruhte, und die scheue, dickköpfige Liebe, die sich in seinem Herzen entwickelte, uneingestanden und unausgesprochen, aber immer noch wachsend. Lily hatte keine Ahnung, wie viel Rosie wusste, aber sie konnte es sehen... so deutlich, wie sie die Furcht und die Scham in Sams Augen wahrnahm, bevor er an diesem Nachmittag buchstäblich die Flucht ergriffen hatte.

Aber was immer es auch war, das sie erwartete, es würde das Ende der ungewöhnlich langen Stille zwischen ihr und Frodo bedeuten. Fünf Wochen waren vergangen und sie war seit der Nacht nach dem Frühlingstanz nicht mehr in Beutelsend gewesen. Sie hatte viel damit zu tun gehabt, Kräuter für Tees und Aufgüsse zu sammeln und sie auf ihren Holzrahmen zu trocknen, und sie war daran gewöhnt, dass sie sich längere Zeit nicht sehen konnten. Aber nach den ersten Wochen stellte sie fest, das sie den Beutelhaldenweg entlangging, das Tuch mit den Kastanien um die Schultern, und abends machte sie Umwege, schaute den Bühl hinauf und suchte nach dem Schein der Lampe. Aber das Fenster blieb dunkel und Frodo war unsichtbar geworden.

Sie nahm den Weg zwischen den Hecken und nun sah sie das Zeichen, ein goldenes, warmes Willkommen neben der grünen Tür, und das Gewicht des Zweifels hob sich von ihrem Herzen. Sie ging zur Rückseite und ließ sich selbst ein; Beutelsend war sehr dunkel und still, und sie war froh, dass die mit den Windungen des langen Korridors vertraut war. Die Tür zum Studierzimmer stand halb offen, und sie trat ein.

Es brauchte ein paar Augenblicke, bevor sie ihn entdeckte; er kam nicht auf sie zu, um sie zu umarmen, sondern saß stattdessen hinter seinem Schreibtisch. Das einzige Licht war das rote und goldene Flackern der Flammern; keine Kerzen waren in dem großen Leuchter angezündet, und sie hatte Schwierigkeiten, den Ausdruck in seinen Augen zu erkennen.

„Frodo?”

„Guten Abend, Lily.”

Seine Stimme war ruhig und seltsam gleichmütig. Sie versuchte, das Dämmerlicht des Raumes mit dem Blick zu durchdringen, aber auch wenn sie kaum zwei Meter voneinander entfernt waren, schien er sehr weit weg zu sein.

„Ich habe dich vermisst.“ sagte sie. „Es hat lange gedauert... ist alles in Ordnung? Wie lange wird der Zauberer hier bleiben?“

„Noch ein paar Wochen.“ Der Stuhl knarrte, als er aufstand und um den Tisch herumkam. Jetzt konnte sie sein Gesicht deutlicher sehen, aber was sie sah, gefiel ihr nicht. Er war blass, der Blick in seinen Augen abwesend und unlesbar, und sein Mund formte eine schmale, entschlossene Linie.

„Ich muss mit dir reden, Lily.“ sagte Frodo. Er kam näher, nahe genug, um sie zu berühren, aber er machte keine Bewegung, sie zu umarmen oder auch nur ihre Hand zu nehmen. „Ich habe die letzten Wochen damit verbracht, über viele Dinge nachzudenken, und ich habe Nachrichten erhalten, die mir das Herz schwer machen. Ich fürchte, dass es Entscheidungen gibt, die ich treffen muss, und keine davon ist angenehm.“

„Neuigkeiten, die dir das Herz schwer machen?“ Sie klammerte sich an die einzigen Worte in seiner Ansprache, die für sie Sinn machten. „Neuigkeiten aus Bockland? Von deinen Verwandten dort?“

Ein kleines Lachen trocken und bitter; sie fühlte einen winzigen, furchterregenden Schauder, der ihr den Rücken hinunterrann.

Die Welt ist größer als Bockland, Lily.“ sagte er, „und größer als das Auenland. Es geschehen Dinge, von denen du keine Ahnung hast.“

„Du vergisst, dass du es warst, der mir den Blick auf diese Welt eröffnet hat.“ erwiderte sie sanft. „Du hast mir die Musik der elbischen Spache gegeben, du hast mir Zwergengeschichten erzählt und von den alten Königen der Menschen. Du hast mich gelehrt, über diese Grenzen hinauszusehen.“

„Ja, das habe ich.“ Er machte einen Schritt zurück... als ob er Angst hat, dass ich ihn anfassen könnte! dachte sie, und die Furcht, die sie empfunden hatte, als sie sah, wie Sam an diesem Nachmittag ihrem Blick auswich, kam doppelt so stark zurück. „Ja, das habe ich... und jetzt bin ich nicht mehr so sicher, ob ich dir damit wirklich einen Gefallen getan habe.“

„Ob du...“ Ihre Stimme brach in schierem Unglauben. „... ob du mir einen Gefallen getan hast?“ Jetzt war sie es, die zurücktrat, und sie spürte einen flammenden Zorn, der durch ihren gesamten Körper flutete. „Frodo, worum geht es hier eigentlich? Was genau möchtest du mir sagen?“

Er kehrte zu seinem Sessel zurück und setzte sich wieder hin... als ob der Schreibtisch zwischen ihnen ihm Sicherheit gäbe, und den Abstand, den er dringend brauchte.

„Lily.“ Eine lange Pause. „Ich habe immer gewusst, dass dieser Tag kommen würde. Ich wusste immer, dass es nicht von Dauer sein würde.“

„Dass was nicht von Dauer sein würde?“ Sie konnte ihre eigene Stimme kaum hören.

„Was wir haben.“ Die Worte kamen langsam, aber unerbittlich; sie tropften in die schwere Stille zwischen ihnen. „Oder besser, was wir hatten. Manchmal sollte man sich nicht mehr wünschen als man hat, und ich fürchte, das ist genau das, was ich getan habe. Die Dinge ändern sich sehr schnell, und es könnte wohl sein, dass ich das Auenland nach diesem Sommer verlassen muss. Aber ob ich gehe oder ob ich bleibe, es muss vorüber sein Lily. Es muss vorüber sein. Vielleicht hätte es niemals anfangen sollen.“

Sie stand mitten in dem dämmerigen Raum und starrte blind in die knisternden Flammen. Seine Worte waren ein weit entferntes Dröhnen in ihren Ohren. Erstaunlich genug war alles, woran sie denken konnte, diese Nacht nach dem Frühlingstanz, und seine Hand, die ihre hielt, während er neben ihr auf der Bettkante saß. Sie roch sogar den süßen, tröstlichen Lavendelduft seines alten Nachthemdes. Du hast keinen Grund, dich zu entschuldigen, mein Liebstes. Ich hätte eher da sein sollen. Ich hätte dich nicht allein lassen sollen.

Das konnte nicht wahr sein.

„Lily.”

Sie fuhr zusammen und begriff mit jähem Schrecken, dass er wieder neben ihr stand. Und nun nahm er ihre Hand... kalte Finger, die kalte Finger umschlossen.

„Lily, es tut mir leid. Ich wollte dir nicht...“

„...weh tun? Du wolltest mir nicht weh tun?“ Sie zog ihre Hand zurück und wischte sich die Handfläche an der Schürze ab. Jetzt hob sie den Blick und starrte ihm ins Gesicht. „Ich habe nie um mehr gebeten, als du geben wolltest.“ flüsterte sie. „Ich bin gekommen, wenn du mir gesagt hast, dass ich kommen soll, und ich bin fort geblieben, wenn du das wolltest. Ich war nie darauf aus, umworben und geheiratet werden, ich habe nie versucht, mir den Weg in die Beutlin-Familie durch dein Bett zu erschleichen, um die Herrin von Beutelsend zu werden. Aber ja, du hast mir wehgetan, Frodo Beutlin, das hast du wirklich.“

Sie stand sehr gerade, seltsam dankbar für die Woge aus Zorn, die sie aufrecht hielt und es ihr möglich machte, zu sprechen.

„Ich wollte nicht von dir geliebt werden.“ fuhr sie fort, „Aber du hast die Mauern nieder gerissen, die ich um mich aufgebaut habe, und du hast einen Garten aus meinem Leben gemacht... wenigstens so lange ich hier war.“ Sie holte tief Atem; die Worte waren ein scharfer Schmerz in ihrer zugeschnürten Kehle. „Und du hast dafür gesorgt, dass ich dich liebe, obwohl ich es hätte besser wissen sollen. Aber das Schlimmste ist, dass du dafür gesorgt hast, dass ich dir vertraue. Was für eine dumme Kuh ich gewesen bin!“

Sie stieß ein kurzes Lachen aus und schluckte es herunter, als es drohte, sich in ein Schluchzen zu verwandeln.

„Ich würde jetzt gerne gehen... falls es nicht irgend etwas anderes gibt, was du mir unbedingt noch sagen musst.“

Er stand in der halben Dunkelheit, sein Gesicht ausdruckslos, deine Stimme flach und müde.

„Nichts, Lily. Nur ein Dank... aber ich fürchte, den wirst du nicht annehmen.“

„Du hast Recht. Das werde ich nicht, und das kann ich nicht. Leb wohl, Frodo Beutlin. Und vergiss nicht, die Lampe zu löschen. Das Licht führt in die Irre.“

Sie sah, wie er zusammenzuckte und spürte eine plötzliche, kalte Freude, dass es ihr gelungen war, ihn zu verletzen. Gleichzeitig war sie entsetzt über ihren eigenen, bitteren Drang, um sich zu schlagen... und sie wusste, dass sie sehr schnell gehen musste, bevor ihre zerbrechliche Fassung zusammenbrach und den schrecklichen Schmerz sichtbar werden ließ, der ihr das Herz versengte. Diesmal würde er sie nicht aufhalten.

Lily ging rückwärts, bis sie die Schwelle des Studierzimmers unter den Füßen fühlte. Er stand noch immer da, ohne sich zu rühren oder zu sprechen, eine dunkle Gestalt gegen das rotgoldene Licht des Kamins. Ihr Blick wanderte ein letztes Mal durch das Studierzimmer... über den Schreibtisch, den Kerzenhalter, die Regale, die Bücher und Schriftrollen. Dann drehte sie sich um und ging.

*****

Der Mai endete in einem Blütenschauer und mit Sonnenschein, und der Juni begann mit sanftem Regen. Die Bauern von Hobbingen segneten das Wetter und ihre Frauen brachten eine reiche Ernte von Junikirschen, Johannisbeeren und Gartengemüse ein. Die junge Hebamme war so beschäftigt wie immer, und Baby und Baby wurde geboren, um in alten Wiegen unter dem Schatten der sommergrünen Bäume geschaukelt zu werden. Mittsommer kam und ging vorbei, und weder Lily Stolzfuß noch Frodo Beutlin ließen sich auf dem fröhlichen, turbulenten Fest blicken.

Drei Tage später verbreiteten sich die Neuigkeiten wie ein Lauffeuer: Beutelsend war verkauft – und zwar ausgerechnet an die Sackheim-Beutlins! Die alten Mütterchen hechelten die Sensation von Hecke zu Hecke durch, und der Gastwirt vom Efeubusch machte den besten Umsatz seines Lebens. Der alte Eichler residierte auf seiner üblichen Bank wie ein König, badete in Selbstzufriedenheit und war von den Geruch dessen umgeben, der von Anfang an Recht gehabt hatte. Er gab sogar eine Runde aus, um seine Geschichte noch einmal zu erzählen: dass er es gewesen war, der gesagt hatte, dass „der böse Zauberer, dieser Gandalf da oben“ (der sich noch immer in Beutelsend verbarg) Herrn Beutlin verhexen und ihn dazu bringen würde, fortzugehen.

Herr Beutlin verschwand allerdings nicht auf die selbe Weise wie sein Onkel... er erzählte jedermann sehr vernünftig, dass sein Vetter Meriadoc Brandybock ihm geholfen hätte, ein Haus in Krickloch zu finden und dass er nach Bockland zurückkehren würde, um den Rest seines Lebens bei seinen Verwandten zu verbringen. Dann, kurz bevor der Juni vorüber war, ging Gandalf fort und Herr Beutlin nahm eine alte Gewohnheit wieder auf, die er seit letztem Jahr fast aufgegeben hatte – er wanderte durch das Auenland und blieb tagelang von Hobbingen fern. Und langsam gewöhnten sich die Leute daran, dass er bald ganz fort sein würde.

******

In einer heißen Nacht Anfang August wachte Fredegar Stolzfuß kurz vor der Dämmerung auf; er war durstig und entdeckte zu seinem stillen Ärger, dass er vergessen hatte, den Glaskrug auf seinem Nachttisch nachzufüllen. Dies bedeutete, im Dunkeln aufzustehen, die Krücken auf dem Boden aufzuheben und das Schlafzimmer zu verlassen, ohne seine Frau aufzuwecken. Keine leichte Übung, aber mit einem leisen Seufzen ergab er sich in sein Schicksal und manövrierte mühsam beide Beine aus dem Bett.

Ein paar Minuten später hatte er den Weg in die Küche gemeistert. Er stand im Türrahmen, leicht auf seinen hölzernen Stützen schwankend, und plötzlich entdeckte er, dass er nicht der einzige wache Bewohner im Smial war.

Seine Tochter saß neben dem Küchentisch, beide Hände im Schoß. Ein offenes Buch lag vor ihr, die Seiten mit schönen, elegant geschwungenen Buchstaben bedeckt, die er nie zuvor gesehen hatte und nicht lesen konnte. Mondlicht schien durch das runde Fenster herein; es machte Lilys Haut sehr weiß und ihr kastanienbraunes Haar beinahe schwarz. Ihr Gesicht war leer, ihre Augen weit offen, und mit einem Schock begriff Fredegar, dass sie weinte. Da waren keine zitternden Lippen, keine bebenden Schultern, nicht ein einziges, lautes Schluchzen; das einzige offensichtliche Zeichen für ihren Kummer waren die Tränen, die ihr über die Wangen strömten.

„Lily? Liebes? Was ist denn los?“

Langsam wandte sie ihren Kopf in seine Richtung und blinzelte; er hörte ein tiefes, schmerzvolles Einatmen. Dann hob sie eine Hand und wischte sich das Gesicht mit ihrem losen Ärmel. Sie machte den Mund auf und wieder zu, aber kein Wort kam heraus. Die Krücken fielen klappernd zu Boden und Fredegar humpelte zum Tisch hinüber. Er ließ sich schwer auf den freien Stuhl fallen und zog ein Taschentuch aus der Brusttasche seines alten Nachthemdes. Sanft tupfte er die Tränen ab, drückte ihr das feuchte Tuch in die Hand und überredete sie, sich die Nase zu putzen, als wäre sie noch ein Kind.

„Lily, was ist passiert?“

„Nichts, Papa,“ erwiderte sie mit einer sehr leisen Stimme. „Ich bin einfach erschöpft. Es sieht aus, als... als bräuchte ich eine Pause.“

Fredegar seufzte.

„Du hast einfach viel zu hart gearbeitet, mein Mädel“, sagte er. „Du kannst dich nicht zerreißen, damit du es schaffst, dich um alle zu kümmern. Und all dieses Wachbleiben und Lesen mitten in der Nacht – und was für eine Schrift ist das? Habe ich das Buch schon mal gesehen?“

„Hast du nicht, Papa.“ erwiderte Lily und klappte das Buch zu. „Es war ein Geschenk, aber kein sehr nützliches, fürchte ich. Weißt du, jemand hat mir vor einer Weile gesagt, dass die Leute sich nicht mehr wünschen sollen, als sie schon haben, und vielleicht hat er Recht, aber – ich bin so furchtbar müde, Papa.“ Die letzten Worte waren fast unhörbar.

Fredegar fühlte sich hoch versucht, zu fragen, wer „er“ war, aber er entschied, die Frage zu übergehen.

„Wir werden sehr bald Tante Esmeralda besuchen“, informierte er sie. „Du weißt, die Augen deiner Mutter werden jetzt nicht mehr besser, und sie hat Schwierigkeiten mit der Sommerhitze; sie verdient ein bisschen Ruhe.“ Er streckte die Hand aus und berührte die Wange seiner Tochter. „Was hältst du davon, dass du mit uns kommst? Meinst du, es ist vielleicht möglich, jemand anderen zu finden, der sich um die werdenden Mütter kümmert... nur für zwei oder drei Wochen? Oder vielleicht sogar länger?“

Er konnte sehen, dass Lily wenigstens über die Idee nachdachte.

„Demnächst wird ein halbes Dutzend Babys in Hobbingen geboren, und noch vier in Wasserau... aber nicht eher als im späten September. Die Winterernte ist vorbei.“ Ein winziges Lächeln irrlichterte durch ihre Augen und verschwand, sobald er es bemerkte. „Ich könnte Aster Straffgürtel fragen, Dolgos Frau. Sie hat ein paar Mal ausgeholfen, wenn Amaranth krank war oder eine Reise machte.“

„Siehst du, Kind? Es gibt immer eine Lösung.“ Fredegar war sehr erfreut, aber am Rand seiner Wahrnehmung machte ihn die Erinnerung an ihren lautlosen Kummer noch immer Sorgen. Einmal mehr fragte er sich, wer „er“ sein mochte, und ob die Tränen seiner Tochter nur von Überarbeitung und gefährlicher Erschöpfung kamen. Er hatte nie viele Jungs in ihrer Nähe gesehen, und Lily war keine sehr regelmäßige Besucherin der öffentlichen Feste (abgesehen von dem letzten Frühlingstanz, als er in seinem Sessel vor dem Feuer eingeschlafen war und nicht gehört hatte, wie sie heimkam). Ein Versuch konnte nicht schaden, also fragte er endlich behutsam:

„Wer hat dir gesagt, dass sich die Leute nicht mehr wünschen sollten?“

Lily zuckte zusammen, und für einen kurzen, schwindelerregenden Moment bemerkte er ein Gefühl auf dem Grund ihrer Augen, ein Gefühl, so dunkel und qualvoll, dass sein Herz einen Schlag aussetzte. Aber in der nächsten Sekunde war es fort, als hätte es nie existiert, und der Eindruck war so kurz gewesen, dass er sich nicht völlig sicher war, was genau er gesehen hatte.

„Jemand, von dem ich dachte, er sei ein guter Freund.“ erwiderte sie, ihr Tonfall gleichmäßig und trocken. „Aber es hat sich herausgestellt, dass ich mich geirrt habe. Lass es gut sein, Papa.“ Sie beugte sich vor und er spürte ihre Lippen auf seiner Stirn, eine süße, federleichte Berührung. „Ich gehe jetzt ins Bett, ich bin schrecklich müde. Und du solltest auch versuchen, ein bisschen zu schlafen.“

„Gute Nacht, Kind.“ Er zögerte, dann berührte er ihren Arm und sie drehte sich um. „Ich liebe dich, Lily. Wenn du irgendwie Hilfe brauchst...“

„Ich liebe dich auch, Papa.“ sagte sie leise. „Und ich brauche keine Hilfe. Gute Nacht.“

Er sah sie wie einen stillen, weißen Geist in der Dunkelheit des Korridors verschwinden und saß neben dem Tisch, gebeugt von einem Gefühl der Unsicherheit und Trauer, das er nicht verstand. Die Tage, als Lily ihm auf den Schoß kletterte und ihm all ihre kleinen, ach so wichtigen Geheimnisse anvertraute, waren lange vorüber. Irgendwo auf dem Weg habe ich sie verloren, dachte er schweren Herzens, und ich habe es nicht einmal bemerkt, Narr, der ich bin.

*****

Zwei Wochen später kam Onkel Mynto Wühler mit seinem Karren; es war Folco Gutleib, der dabei half, das Gepäck der Stolzfuß-Familie aufzuladen und der vor der Gartenhecke stand, um zum Abschied zu winken, als der Karren den Weg hinunter ratterte.

Auf diese Weise war Lily nicht in Hobbingen, als die Sackheim-Beutlins zum ersten Mal auftauchten, um den Smial zu inspizieren, auf den sie so lange Zeit gewartet hatten; Merry Brandybock war anwesend, ein solider, fröhlicher Puffer zwischen Lotho und seinem Vetter. Frodo hatte ihm nicht erzählt, wie viel Lobelias Sohn in letzter Zeit zu der bitteren Abscheu beigetragen hatte, die er sowieso schon für ihn empfand, aber er war überaus dankbar, dass die ironische Höflichkeit, die Merry gut gelaunt zelebrierte, ihm dabei half, diesen ziemlich unangenehmen (und dankenswerterweise kurzen) Besuch durchzustehen.

Frodo fing an, die Truhen für den Umzug nach Krickloch zu füllen, und wenn er nicht packte, besuchte er seine Lieblingsplätze in Hobbingen und der Umgegend. Es war ein guter Weg, ihn von seiner wachsenden Besorgnis wegen Gandalf abzulenken; sein alter Freund war Ende Juni abgereist, offensichtlich unruhig und alarmiert über Nachrichten, von denen er nicht sprechen wollte, und jetzt waren es nur noch drei weitere Wochen, bis er Bilbos Geburtstag zum letzten Mal in Beutelsend feiern würde.

Sein Weg in die Zukunft lag wie ein dunkles, verwirrendes Geheimnis vor ihm, und es gab Nächte, in denen er stundenlang wach lag, an die Decke starrte und spürte, wie die Furcht in sein Herz kroch. Das waren auch die Nächte, in denen die Erinnerung an die letzte Begegnung mit Lily ihn verfolgte – seine kalte, kalkulierte Distanz, ihr Schock und ihre Verwirrung und ihr plötzlicher Stolz, als sie das letzte Mal mit ihm sprach. Er hatte gedacht, sie so plötzlich wie möglich fort zu schicken, würde ihr helfen, ihn zu vergessen und jemand anderen zu finden, aber während die Zeit verging, hatte er das Gefühl, dass seine Art, mit der Situation umzugehen, ein schwerer Fehler gewesen war.

Während einer seiner Wanderungen stellte er fest, dass er unwillkürlich die Abzweigung zu dem kleinen Weg nahm, der zum Stolzfuß-Smial führte. Der Garten und die Geißblattlaube waren leer; es war offenbar niemand zu Hause. Als er sich von der Hecke abwandte, hörte er die Stimme einer alten Frau, die aus dem nächsten Garten kam.

„Sie sind schon seit ein paar Wochen alle in Bockland. Viola besucht ihre Tante, und diesmal haben sie das Mädel endlich mitgenommen.“

Frodo runzelte die Stirn und verbeugte sich.

„Das Mädel?“

„Na, Lily natürlich. Hatte eine Menge Arbeit in den letzten zwei Monaten, ist Tag und Nacht von Mutter zu Mutter gerannt und jedes Mal, wenn ich sie gesehen hab, war sie ein kleines bisschen dünner – weiß wie wässrige Molke ist sie gewesen. Ich hoffe, auf dem Hof der Wühlers kriegt sie sein bisschen Ruhe.“

„Aha.“ Frodo spürte, wie sich sein Mund zu einem wohl geübten, höflichen Lächeln verzog. „Und hast du irgend eine Ahnung, wann sie zurückkommen?“

„Ende September, glaub ich.“ Die alte Frau war klein und erinnerte ihn an einen mageren Vogel, aber ihre Augen waren dunkel und lebhaft. „Mag wohl sein, dass du sie in Hobbingen verpasst, Herr Beutlin... aber wenn du sowieso nach Bockland ziehst, solltest du keine Schwierigkeiten haben, ihnen dort zu begegnen. Der Wühler-Hof liegt in den Nähe von Neuburg.“

„Dankesehr.“

Er verbeugte sich noch einmal und wanderte den Weg hinunter. Er würde nicht nach Neuburg gehen können, er durfte ja nicht einmal in Krickloch bleiben. Die Zeit wurde knapp... Seine Schritte waren ein stetiger Rhythmus unter seinen düsteren Gedanken.

Weiß wie wässrige Molke ist sie gewesen.

Er kannte sie. Er kannte sie so gut. Sie hatte ihre Arbeit benutzt, um sich abzulenken, um weiter zu machen, um ihr Leben fortzusetzen. Und natürlich hatte sie es übertrieben. Dies war immer eines der Dinge gewesen, die er an Lily bewundert hatte – ihre Fähigkeit, völlig in etwas aufzugehen, was immer es auch war. Ihr Dienst als Hebamme, das Erlernen von Buchstaben und einer völlig neuen Sprache... selbst ihre Art, ihren Körper und ihre Seele ganz in seine Hände auszuliefern.

Ich wünschte, ich hätte dir erklären können, was geschieht... wenigstens das, was ich selbst davon begreife. dachte er. Statt dessen habe ich dich ausgeschlossen und fortgeschickt, wie ein rüder, selbstsüchtiger Idiot. Es tut mir so leid, meine Geliebte.

Die Wochen verstrichen, sieben Tage, vierzehn, zwanzig. Zwei große Karren mit seinen Habseligkeiten waren bereits auf dem Weg zu seinem neuen Zuhause, und noch immer war Gandalf nicht gekommen. Frodo wurde immer unruhiger, und trotz der Gesellschaft seiner Vettern starrte er düster in seinen Krug, als Sam an diesem Abend kam.

„Entschuldige, Herr.“ sagte sein Gärtner. „Kann ich mal kurz mit dir reden – draußen?“

Merry und Pippin machten den Mund auf, um zu fragen, aber Frodo schüttelte den Kopf, lächelte und zuckte die Achseln. „Ich bin gleich wieder da. Nur einen Moment.“

Er ging in den Garten hinaus. Sam hatte die Asternbeete gegossen; die Trittsteine auf den gewundenen Wegen waren sauber gefegt, und als Frodo aus der Tür trat, zog Sam einen kleinen Schlüssel aus seiner Hemdentasche.

„Der Schlüssel zum Schuppen.“ sagte er. „Mir blutet das Herz, aber ich nehm an, Frau Lobelia sollte ihn jetzt kriegen.“ Er seufzte. „Wenigstens würde sie Karotten nicht mit Kohl verwechseln, so wie ihr Sohn.“

„Danke, Sam.“ Frodo nahm den Schlüssel, dann hob er den Blick zu Sams besorgtem, ehrlichen Gesicht. „Da ist noch etwas, oder?“

„Ja, ist es wirklich.“ Sam zögerte und scharrte mit den Füßen am Rand des großen Kartoffelbeetes herum. Der Geruch nach schwerer, feuchter Erde stieg von seinen Zehen auf. „Herr Frodo... Lily ist zurück.“

Frodo holte tief Atem. „Was meinst du damit, sie ist zurück? Die ganze Familie?“

„Nein, Herr... bloß Lily. Ich bin vor einer Stunde hinunter gegangen, um Timm Apfelbaum meine besten Tulpenzwiebeln für seinen Garten zu bringen, und er hat mir erzählt, dass Lily von Bockland zurückgekommen ist, um sich um seine Frau zu kümmern; sie erwartet ihr zweites in ein oder zwei Wochen.“ Sam zögerte. „Weißt du, wenn...“

Frodo lächelte ihn an, mich echter Wärme und nicht wenig Ironie. „Du meinst, wenn ich sie ein letztes Mal sehen und dafür um Vergebung bitten möchte, dass ich sie behandelt habe, als wäre ich ein Ungeheuer?“

Sam blinzelte. „Du...“

„Ich habe versucht, sie fortzuschicken, und mein Verhalten war unentschuldbar. Aber ich bereue es mehr, als ich sagen kann, und ich segne dich dafür, dass du mir die Gelegenheit verschaffst, mit ihr zu reden, so lange ich noch kann. Sag meinen Vettern, dass jemand drüben in Wasserau mich sehen wollte, machst du das? Und würdest du mir meinen Mantel mitbringen, wenn du zurückkommst?“

Fünf Minuten später war er auf dem Weg den Bühl hinunter.

*****

Lily hatte gerade ihre Truhe ausgepackt und hing ihre Röcke und Blusen dicht ans Fenster, als sie das leise Klopfen an der Eingangstür hörte.

Sie fragte sich, ob das noch einmal Timm Apfelbaum sein könnte; sie hatte an diesem Nachmittag seine Frau untersucht und ihm versichert, dass alles vollkommen in Ordnung war. Aber als die Tür aufschwang, da war es Frodo Beutlin, der im dämmerigen Abendlicht vor ihr stand. Sein Gesicht war sehr blass... genau wie ihres.

„Was...“ Sie musste sich räuspern. „Was tust du denn hier – ausgerechnet du! Meinst du nicht, du hast schon genug Schaden angerichtet?“

„Du hast allen Grund, mir die Tür direkt vor der Nase zuzuschlagen.“ sagte er mit gedämpftem Tonfall und gezwungener Ruhe. „Alles, was ich tun kann, ist dich um einen Gefallen zu bitten. Es gibt etwas, das ich dir sagen muss, und ich bitte dich, mir zuzuhören. Ich gehe, sobald ich damit fertig bin. Ich verspreche es.“

„Das letzte Mal, als ich dir zugehört habe, hast du mir das Herz in Stücke gerissen.“ sagte sie; ihre Stimme war sehr flach. „Ich weiß nicht, ob ich noch mehr davon aushalten kann.“

Er seufzte tief.

„Ich nehme an, das habe ich verdient.“ sagte er, und dann hob er den Kopf und ihre Blicke trafen sich. „Bitte, Lily. Ich bitte dich.“

Ihm direkt in die Augen zu sehen war ein schwerer Fehler. Lily war wütend auf sich selbst, aber was immer es auch war, das ihn vor ihre Tür brachte, sie spürte, dass es stärker war als ihr Zorn und ihre Verzweiflung.

„Oh, um der Sterne willen...“ murmelte sie. „Komm herein.“

Sie trat zurück und er folgte ihr hinein, während sie eilig in die Küche ging. Ein Kessel dampfte auf dem Kaminrost, und das würzige Aroma von Pfefferminze hing in der Luft. Sie bot ihm keinen Platz an, also stand er auf der Schwelle und wartete darauf, dass sie sich umdrehte. Sie sah zu, wie sie das kochende Wasser in einen einfache Teekanne aus Ton goss. Dann wandte sie sich ihm wieder zu und sah ihn an.

„Also, was ist es, das du mir unbedingt sagen musst?“

Ihre Stimme war sehr angespannt. Er zog den Mantel aus und fingerte in seiner Westentasche herum.

„Ich muss dir erst etwas zeigen.“

Er streckte die Hand aus und sie sah etwas Glattes, Goldenes, das in seiner Handfläche lag.

„Ein Ring? Was macht dieses kleine Ding so besonders, dass du es wagst, hierher zu kommen und mein bisschen Frieden zu zerstören?“

„Warte, Lily.“ Er sprach leise. Sie sah, wie er den Ring mit der anderen Hand von seiner Handfläche nahm, und dann steckte er ihn an... und sie war allein in der Küche. Sie hörte sich selbst einen kleinen, schrillen Schrei ausstoßen und ohne nachzudenken schlug sie eine Hand vor dem Mund. Was...

Von einem Augenblick zum anderen war er wieder sichtbar. Er hielt den Ring in seiner Hand und starrte mit einem Ausdruck von Traurigkeit und beinahe von Furcht darauf hinunter, dann ließ er ihn zurück in seine Tasche fallen.

„Es tut mir leid, Lily.“ sagte er. „Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber du musstest das sehen. Denn dieser Ring ist der wahre Grund, warum ich das Auenland verlassen muss... und warum ich dich verlasse.“

„Aber ich verstehe nicht.“ Ihre Stimme war nicht viel mehr als ein heiseres Flüstern, und sie schluckte die Tränen hinunter, die ihr in die Augen zu treten drohten.

„Natürlich tust du das nicht. Es ist eine sehr alte Geschichte, und sie hat vor fast achtzig Jahren angefangen, mit meinem Vetter und Onkel, Bilbo Beutlin. Möchtest du, dass ich sie dir jetzt erzähle?“

Sie erhob sich von ihrem Stuhl und nahm seinen Mantel.

„Setz dich.“ sagte sie müde. „Um ehrlich zu sein, eigentlich möchte ich die Geschichte nicht hören, aber ich nehme an, ich muss. Ich gehe deinen Mantel aufhängen; der Tee ist gleich fertig.“ ----

Er brauchte viel Zeit, um die Erzählung, wie Bilbo den Ring gefunden hatte, zu Ende zu bringen. Er tat sein Bestes, keine Einzelheit zu vergessen, und es war leichter, als er gedacht hatte... Gandalfs Worte waren noch frisch. Er sprach über Gollum, über die Neun und endlich sogar über den Dunklen Herrscher, und die ganze Zeit saß sie ihm gegenüber, ihr Gesicht still und bleich, die Augen unverwandt auf ihn gerichtet. Aber sie unterbrach ihn nicht, und dafür war er unendlich dankbar.

„... und dann reiste Gandalf ab und versprach mir, sehr bald wieder zurück zu sein, aber bis jetzt ist er nicht gekommen. Und übermorgen ist Bilbos Geburtstag, und das ist der Tag an dem ich mit Merry und Pippin fortgehen werde, und wahrscheinlich wird er nicht da sein, um uns zu führen. Ich habe Angst, Lily... aber gehen werde ich trotzdem.“

„Wirst du wiederkommen?“ Es war das erste Mal seit mehr als einer Stunde, dass sie etwas sagte.

„Lily…”

„Wirst du wiederkommen?“ wiederholte sie. „Siehst du eine Möglichkeit, dass du ins Auenland zurückkommst und den Rest deines Lebens hier verbringst?“

„Ich weiß es nicht.“ Er erhob sich von seinem Stuhl und kam um den Tisch herum, und zum ersten Mal wagte er es, ihre Hand zu berühren. „Ich war ein Narr, Lily. Ich dachte, wenn ich dich fortschicke, wenn ich dich glauben lasse, dass alles, was wir hatten, ein dummer Irrtum war...“ Sie sah, dass er schluckte. „Du hast gesagt, ich hätte dafür gesorgt, dass du mir traust.“ fuhr er fort. „Ich hätte dieses Vertrauen erwidern sollen. Während des letzten Jahres hast du mir alles gegeben, und alles, was ich jetzt tun kann, ist, dich zu bitten, dass du mir vergibst, dass die Belohnung dafür so bitter ausfällt. Verzeih mir, Lily, bitte.“

Seine Finger schlossen sich um ihre Hand und sie stand auf. In ihrem Herzen tobte ein Aufruhr aus Schmerz, Erleichterung und immer noch anhaltendem Zorn, aber alles, was sie tun konnte, war die Arme zu öffnen und ihn festzuhalten. Sie spürte, wie sein Körper zitterte, und sein tiefer Atem fing sich in den Locken auf ihrem Kopf. Endlich sagte er, den Mund in ihrem Haar: „Ich wünschte, ich könnte dich nach Bockland mitnehmen, zum Brandyschloss. Mir ist nicht wohl dabei, dich hier zu lassen; Lobelia wird bald einziehen, und Lotho auch. Gibt es keine Möglichkeit für dich, zu deiner Tante in Neuburg zurückzugehen?“

„Frodo.“ Sie lehnte die Stirn gegen seine Brust und nahm den vertraute Geruch nach Pfeifenkraut, altem Papier und einem Hauch würziger Kräuter in sich auf. „Ich bin gerade erst von dort zurückgekommen. Und hier ist es, wo ich hingehöre; die Leute verlassen sich auf mich.“

„Gib auf dich acht, Lily, bitte. Ich komme nach Hause ins Auenland, wenn ich es nur irgend kann.“ Eine lange Pause; alles, was sie hörte, war sein mühsamer Atem, und alles, was sie fühlte, waren seine Hände, die langsam ihr Haar streichelten. „Und wenn ich nicht zurückkomme,” flüsterte er mit bewegter Stimme, „dann nicht, weil ich dich nicht wiedersehen will.”

Sie hob den Kopf und suchte seinen Blick, aber sie konnte kaum seine Augen erkennen. Der Raum war dunkel und still, abgesehen von leisen Knacken der letzten Holzstücke in der Glut. Dann spürte sie, wie sich sein Mund drängend und mit fast schmerzhaftem Druck auf den ihren presste… und ohne zu zögern vergrub sie beide Hände in seinen Haaren, die weichen Locken ein atemberaubendes Gefühl unter ihren Fingern, als wäre es das allererste Mal... oder das letzte. Sie hielten einander eng umschlungen, in ihrem Kuss verloren, und dann zog er sich schwer atmend zurück. „Es tut mir leid, Lily…” Sie spürte seine Hände, die ihre dicke Strickjacke aufknöpften und hastig nach den winzigen Häkchen ihres Mieders suchten, uns sie rief sich all die langen, bitteren Wochen ohne ihn ins Gedächtnis, und sie dachte morgen wird er fortgehen und vielleicht kommt er nie wieder zurück und ich werde alleine sein und dann hatten seine Finger sie unter der Leinenbluse gefunden, zitterten auf der Rundung ihrer Brüste und streichelten hungrig die glatte, warme Haut. „Lily... Lily...“ Seine Stimme war heiser und verbarg ein Schluchzen, und dann streifte er Bluse und Mieder und Jacke über ihre Arme herunter und sein Mund schloss sich um eine dunkle Brustwarze und saugte heftig.

Sie hörte sich selbst beinahe gegen ihren eigenen Willen aufstöhnen, aber ihr Körper verriet sie und lag anschmiegsam und nachgiebig in seinen Armen. Wieder kehrte er zu ihrem Mund zurück und sie ließ ihre Finger zu seinen Hüften und langsam über die harte Erhebung unter dem Stoff seiner Hose gleiten. Ohne einander loszulassen, bewegten sie sich unbeholfen rückwärts durch die leere Küche, und plötzlich spürte Lily die Tischkante im Rücken. Sie konnte nicht klar denken, sie konnte nicht sprechen, und dann hob er sie hoch und setzte sie wieder auf der Tischplatte ab. Er ließ beide Hände unter ihre Röcke gleiten; der dicke Stoff wurde hochgeschoben und staute sich in dicken Falten um ihre Hüften. Das Holz unter ihren bloßen Oberschenkeln fühlte sich rau und kühl an.

Dann, von einem Moment zum anderen, hielt er inne und trat zurück. Er senkte den Kopf, die Augen niedergeschlagen, und seine Hände ballten sich hilflos zu Fäusten.

„Nein...“ flüsterte er, „Das sollte ich nicht tun. Ich sollte gehen. Was, wenn...“

Lily streckte den Arm aus und legte ihre Handfläche auf seine Brust; sie spürte den rasenden Herzschlag unter seinem Hemd. Sie schüttelte den Kopf; ihr Körper schrie nach ihm und weigerte sich, ihren Verstand das Regiment übernehmen zu lassen. Es könnte das letzte Mal sein... der Gedanke durchbohrte ihr Herz mit einer Klinge aus Eis, und wieder: Morgen wird er fortgehen und ich bin allein... und dann zog sie ihn an sich und küsste ihn. Er stand zwischen ihren Schenkeln, und ihre Hände glitten mit einer langen Liebkosung seinen Rücken hinunter und schlossen sich um die Rundung seiner Hinterbacken. Frodo stöhnte in ihren Mund hinein, ein tiefes, verzweifeltes Geräusch. Er löste die Knöpfe seiner Hose mit einer Hand und ertastete sich mit zwei kundigen Fingern der anderen den Weg in das heiße Zentrum ihrer Begierde; er wusste, wie er sie berühren musste, er wusste, wie er sie in Brand setzen konnte, er WUSSTE...

„Ahhhhh…!”

Ein scharfes Luftholen, und mit einem heftigen Vorstoß von eisenhartem Fleisch war er tief in ihr. Sie klammerte sich an ihn und ergab sich seinem unbarmherzigen Rhythmus. Diesmal war er nicht sanft oder auch nur vorsichtig... sie wusste instinktiv, dass sie ein Schild war gegen eine Furcht, die sie aus seinen Adern geradewegs in ihr eigenes Blut überströmen fühlte, eine Furcht, die sie nach Luft ringen und zittern ließ, während ihr Körper unter seinen Händen schmolz, gleichzeitig weich und angespannt rings um seine Härte. „Lily...“ und nun war es wirklich ein Schluchzen und seine Stimme schwankte zwischen Leidenschaft und Qual. „Meine Kastanie... meine Geliebte...“ Seine drängenden Stöße schienen ihren Körper zu spalten und sie zwischen Lust und Verzweiflung in Stücke zu reißen; sie biss sich auf die Lippen und spürte die Tränen, die ihr über das Gesicht liefen. Sie sank auf den Tisch zurück und starrte blind an die Decke. Seine Finger gruben sich tief in die weiche Haut ihrer Hüften, seine Bewegungen wurden schneller, füllten sie aus und dehnten sie bis an die Grenze zum Schmerz. Sie warf den Kopf hin und her, ihr Atem ein Zischen durch zusammengebissene Zähne, ihre Ohren erfüllt von seinem tiefen, Stöhnen. Wieder und wieder warf er sich gegen sie und endlich kam er mit einem heiseren Grollen, das sich zu einem erstickten Schrei steigerte... und sie spürte, wie sein Höhepunkt sie von Kopf bis Fuß erschütterte. Sie bäumte sich auf, ihr Körper erbebte hilflos unter der Gewalt ihres eigenen Gipfels... und er sank über ihr zusammen, sein Kopf ein warmes, schweres Gewicht auf der kühlen Haut ihrer Brüste, die Augen geschlossen.

Es dauerte Minuten, bis Frodo zurücktrat, seine Kleider in Ordnung brachte und sie noch einmal hochhob. Er ging zu dem alten Schaukelstuhl vor dem Kamin hinüber und setzte sie darin ab. Sie schaute zu ihm auf, zog ihn an sich und küsste ihn... sanft diesmal, die Berührung ihrer Lippen sehr zart. Er seufzte, aber er sagte nichts. Sie nahm sein Gesicht in beide Hände, und beugte sich vor, bis ihre Stirn die seine berührte.

Für ein paar verblüffende Sekunden war es, als ob ihrer beider Geist zu einem verschmolz; sie sah seinen Schmerz und seine Unruhe, seine Zukunft, die sich vor ihm erstreckte wie ein steiniger Weg, der in die Finsternis führte. Sie hatte keine Antworten für ihn, nur noch mehr Fragen. Sie bemeisterte ihre Gedanken und versuchte, ihm nur ihre Geduld zu zeigen und alle Hoffnung, die sie aufbringen konnte. Endlich zog sie sich zurück und sah ihn an; sie konnte ihr doppeltes Spiegelbild klar und deutlich in seinen Augen erkennen. Sein Blick war jetzt ruhig und traurig, aber auch eigenartig friedevoll.

Er richtete sich auf und sie sah ihn ein paar Schritte von ihr fortgehen; er nahm den Mantel vom Haken, drehte sich ein letztes Mal um und lächelte sie an.

„Lily.“ sagte er, seine Stimme eine weiche Liebkosung. „Meine Kastanie.“

Dann öffnete er die Tür, schloss sie leise hinter sich und war fort.


*Aus: Der Trunkenbold von Beutelsend (The Drunkard of Bag End) von jodancingtree (Inklusive das Frodo-Zitat über die Geheimhaltung von dem „Ding“). Die Geschichte wird demnächst übersetzt.


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