Wolfsmond
von Cúthalion


Kapitel Fünf
Raubtier   

„Oh, vielen, herzlichen Dank, Miss Lupin!” Elanor Carpenter, jedes Haar von einer unverwüstlichen Dauerwelle fest zementiert, sah Ruta zu, wie sie ein halbes Dutzend schwerer Blumenkübel in den Kofferraum ihres betagten Volvo lud. Mrs. Carpenter war ein Muggel; deshalb verzichtete Ruta weise darauf, ihren Zauberstab einzusetzen; in diesem Moment war sie mehr als dankbar dafür, dass jede Menge Bewegung an der frischen Luft sie in Form hielt. “Ich habe meiner Tochter erst gestern gesagt, wie sehr ich Ihre Chrysanthemen liebe. Die Farben sínd so außergewöhnlich, und Ihre Sorten sínd die einzigen, die bis Weihnachten blühen.”

Ruta wuchtete den letzten Kübel in den Kofferraum und schloss mit einem Seufzer der Erleichterung den Deckel.

„Ich bin froh, dass sie Ihnen gefallen, Mrs. Carpenter,” sagte sie mit einem Lächeln. „Halten Sie die Erde feucht, bitte, aber nicht zuviel Wasser. Sie mögen es nicht, wenn man sie ersäuft. – Ich schicke Ihnen wie üblich die Rechnung, zusammen mit einem Fläschchen von meinem speziellen Dünger.”

Mrs. Carpenter war offenbar in gesprächiger Stimmung.

„Stellen Sie sich vor, was letzte Nacht passiert ist!“ sagte sie und machte nicht die geringsten Anstalten, in ihr Auto zu steigen. „Der Mann meiner Tochter – Tom, der beste Schafzüchter, den man sich vorstellen kann – ging auf seine nördlichste Weide, um nach seiner größten Herde zu sehen… und was glauben Sie, bekam er dort zu sehen?“

„Ich habe keine Ahnung,“ sagte Ruta seufzend und ergab sich in das Unvermeidliche.

„Als er das Tor aufmachte, waren die armen Dinger in einer Ecke zusammengedrängt… und sie rannten ihn beinahe über den Haufen, als sie endlich eine Chance sahen, zu entkommen. Er brauchte Stunden, um sie wieder hineinzubringen, aber seine besten Schäferhunde führten sich auf, als wären sie durchgedreht – erst bellten sie wie wild und dann versteckten sie sich hinter seinem alten Landrover, die Schwänze eingezogen und winselnd wie verängstigte Welpen.“

Was immer Ruta auch darüber dachte, sie hatte keine Gelegenheit, ihre Meinung zu sagen.

„Ich bin sicher, es ist Ezra Donohues verwilderter Köter gewesen; er ist frei herum gestreunt und hat ihnen eine Heidenangst eingejagt,“ stellte Mrs. Carpenter überzeugt fest. „Man sollte den alten Schwachkopf endlich aus seiner heruntergekommenen Hütte holen und in ein anständiges Altenheim stecken… er ist viel zu senil, sich um irgendeinen Hund zu kümmern, geschweige denn um sich selbst.“

Ruta kannte Ezra Donohue. Ihm gehörte ein kleines Cottage in einer Senke dicht außerhalb der Dorfgrenze von St. Mary Green… ein sehr scheuer, ängstlicher alter Muggel mit einem steifen Knie und einem Sprachfehler, der es äußerst schwer machte, zu verstehen, was er sagte. In Rutas Augen konnten er oder sein Hund keiner Fliege etwas zuleide tun. Alles, was er wollte, war in Ruhe gelassen zu werden, und die meisten Einwohner von St. Mary Green taten ihm den Gefallen.

Aber Elanor Carpenter betrachtete sein schäbiges Zuhause als persönliche Kränkung; sie war die unbestrittene Leiterin des Kunst-Komitees von Eskdale und eine unermüdliche Freiwillige in sämtlichen anderen Ausschüssen, die St. Mary Green sonst noch zu bieten hatte. Sie hatte die Finger in fast jeder Veranstaltung vom Sommerfest bis zum Weihnachtskonzert, und sie hielt das Dorf eindeutig für ihr höchstpersönliches Königreich. In ihren Augen war Ezra Donohue ein Schmutzspritzer auf einem auf Hochglanz polierten Juwel. Und sie hatte ihr Pulver noch nicht verschossen.

„Natürlich hat er geschworen, dass er mit Toms verängstigten Schafen nichts zu tun hat,“ fuhr die ältere Dame in verächtlichem Ton fort. „Tom hat mir gesagt, er hätte keine Ahnung gehabt, was er von dem hirnlosen Geschwafel halten sollte, das der Alte von sich gab – er wiederholte andauernd: ,Ein Monster in den Hügeln… ein Monster in den Hügeln!’, bis Tom die Geduld verlor und die Sache aufgab. Meine Tochter war vollkommen neben sich.“

Mrs. Carpenters Tochter war die schlimmste Tratschbase in St. Mary Green, und sie besaß Nerven aus Stahl; Ruta bezweifelte stark, dass eine Herde verschreckter Schafe ihren Seelenfrieden auch nur für eine Sekunde zu erschüttern vermochte. Aber sie verzichtete darauf, einen Kommentar abzugeben.

Fünf Minuten später verschwand der Volvo um die Ecke in Richtung Hauptstraße, und Ruta sah es mit Erleichterung. Es war ihre Urlaubswoche von Fionnulas Faszinierender Flora, und bisher war es eine ziemlich ungewöhnliche Woche gewesen.

Zwei Tage nach dem Morgen, an dem sie die gestohlene Medaille zu ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückgebracht hatte, hatte sie eine kleine Notiz in ihrem Briefkasten gefunden, in sauberer, steiler Handschrift: Wenn Sie noch immer Schach lernen wollen, das Angebot steht.

Das führte sie am frühen Abend desselben Tages auf Stephen Seekers Türschwelle, wo er sie mit unbewegtem Gesicht und mit vollkommener Höflichkeit begrüßte. Aber Winky – die sich immer noch nicht blicken ließ – hatte ihren außergewöhnlichen Kaffee gekocht (Seeker zog einen starken, dunklen Assam-Tee vor), zu dem sie schottisches Shortbread servierte; Ruta fand bald heraus, dass sie beides nötig hatte, um mit Seekers ziemlich ungewöhnlicher Methode Schritt zu halten, sie mit dem Spiel der Könige bekannt zu machen.

Sie hatte ihn nie als Lehrer erlebt, aber schon während der allerersten Schachstunde bekam sie eine ziemlich genaue Vorstellung davon, warum manche seiner früheren Schüler noch immer erbleichten, wenn sein Name erwähnt wurde. Er verschwendete nicht viel Zeit damit, sie durch die komplizierten Regeln zu führen, sondern begann ganz einfach mit einem Spiel, wobei er auch noch den kleinsten Fehler gnadenlos auseinander nahm. Nach fünfzehn Minuten war sie am Boden zerstört, nach einer halben Stunde war sie drauf und dran, das Schachbrett umzukippen und zu flüchten. Sie schaute von dem Durcheinander auf, das sie mit ihren weißen Figuren angerichtet hatte, kurz davor, in die Luft zu gehen… und dann bemerkte sie ein finster amüsiertes Glitzern in seinen Augen, das ihr klarmachte, dass es genau diese Reaktion war, auf die er wartete.

„Es ist eine Frage der Strategie, Miss Lupin,“ bemerkte er beiläufig. „Was Sie lernen müssen, ist, mehrere Züge im Voraus zu denken… und nachdem ich bereits erlebt habe, dass Sie – was mich angeht – zu ziemlich komplizierten Schlussfolgerungen gelangt sind, dann kann das nicht vollkommen jenseits Ihrer Fähigkeiten liegen. Sie sind aus gutem Grund nach Ravenclaw sortiert worden, möchte ich hoffen.“

„Ganz herzlichen Dank für Ihr Zutrauen,“ gab sie zurück und verfluchte sich im Stillen für den gereizten Ton ihrer Stimme. Seeker verbeugte sich mit schwungvollem Spott, dann schaute er wieder auf das Schachbrett; um seine Lippen zuckte es.

„Das ist das Ende von Ihrem Bauern, fürchte ich,“ sagte er, bewegte seinen schwarzen Bauern seitwärts und nahm den weißen weg.

„Augenblick mal!“ Sie runzelte die Stirn. „Haben Sie mir nicht erzählt, dass ich mit meinem Bauern nur diagonal schlagen darf?“ Ihre weiße Königin murmelte etwas - zweifellos zutiefst Verächtliches - vor sich hin, und Ruta tat ihr Bestes, es zu ignorieren.

„Nicht, wenn Sie Ihren Bauern von der Grundlinie über zwei Felder in eine Position bewegen, in der er neben meinem steht,“ entgegnete er gelassen. „Sie sind mir geradewegs in die Falle gelaufen, und jetzt kann ich Ihren Bauern en passant schlagen… zu meinem größten Bedauern.“

Die weiße Königin starrte sie wütend an, die geschnitzten Hände in den Hüften. Ruta zuckte entschuldigend die Achseln und warf Stephen Seeker einen durchbohrenden Blick zu.

„Zu Ihrem größten Bedauern?“ Sie schnaubte, aber dann gewann ihr Sinn für Humor die Oberhand. „Ich würde sagen, dass Sie das hier viel zu sehr genießen, um irgendetwas zu bedauern!“

Er grinste.

„Ich muss zugeben, die Sache hat ein paar angenehme Aspekte“, sagte er, und für eine flüchtige Sekunde war das strenge, bleiche Gesicht sorglos und fast verblüffend jung. Ihre Augen begegneten sich und sie konnte die Herausforderung in dem schwarzen Blick deutlich sehen. „Würden Sie es gern noch einmal versuchen?“

Sie hob das Kinn. „Natürlich!“

Und Ruta versuchte es wieder, mehr als einmal. Sie brauchte zwei Sitzungen und ein Dutzend Versuche, um wenigstens eine Grundidee von der tieferen Struktur und der Eleganz dieses königlichen Spiels zu gewinnen. Zwischen den Schachlektionen nutzte Stephen Seeker die Möglichkeit, seine Wissenslücken über St. Mary Green und Berwick zu schließen. Am Ende dieser Woche kannte er nicht nur die allermeisten saftigeren Anekdoten, er war ebenfalls gründlich über Harry Potters Leben nach der Zweiten Schlacht informiert, über seine Karriere und seine Familie. Ruta wusste ganz genau, dass er sie aushorchte, aber sie nahm es ihm nicht übel; er verdiente es, über das Wohlergehen des Jungen Bescheid zu wissen, den er so lange beschützt hatte. Diese Unterhaltungen waren ohnehin nur kurze Pausen, bevor er sie rücksichtslos wieder auf das Minenfeld einer weiteren Schachpartie hinaus jagte. Ein- oder zweimal zwischen Montag und Freitag erreichte sie beinahe ein hart erkämpftes Remis, und sie trug das kurze, anerkennende Aufblitzen in seinen Augen wie einen Orden. Aber der verblüffendste Sieg, den sie während dieser Woche errang, war, dass sie endlich Winkys Vertrauen gewann.

Sie war sich klar darüber, dass die Hauselfe sie als Gefahr für die Sicherheit ihres Herrn betrachtete, und wahrscheinlich überdies als generelle Bedrohung, einfach deswegen, weil sie eine Frau war – eine Spezies, für die der frühere Schulleiter von Hogwarts bisher kaum ein besonderes Interesse gezeigt hatte. Aber sie wusste auch, dass Seekers Dienerin sehr stolz auf ihre Küche war, und sie hatte noch ein weiteres, kleines Detail entdeckt: Winky hatte sich in ihre Ohrringe verliebt.

Sie waren nichts Besonderes… nur ein Paar goldener, herzförmiger Stecker, die sie schon seit Jahren trug. Aber als sie sich am Mittwoch dieser Woche endlich in die Küche vor wagte und eine wohl vorbereitete Lobeshymne auf Winkys Backkunst und ihren unvergleichlichen Kaffee vom Stapel ließ, erwischte sie die Hauselfe dabei, wie sie bewundernd auf ihre Ohrläppchen starrte. An diesem Nachmittag trug sie das Haar hoch gesteckt, und die kleinen Herzchen glitzerten in der Sonne, die durch das Küchenfenster herein strömte. Winky hörte sich ihre Rede an, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, aber als sich Ruta wieder ins Wohnzimmer zurückzog, wagte sie einen weiteren, sehnsüchtigen Blick auf die schlichten Schmuckstücke.

Am Freitag brachte Ruta ihr erstes, „echtes“ Schachmatt zustande, und Winky servierte zwei Gläser mit hausgemachtem Kirschlikör, um den Anlass zu feiern. Dieses Mal fiel Rutas Haar ihr ungeflochten über die Schultern und verdeckte ihre Ohren; kurz bevor sie aufbrechen musste, zog sie ein kleines, hübsch eingewickeltes Päckchen aus ihrer Rocktasche und reichte es der überraschten Hauselfe.

„Das hier würde ich dir gerne geben,“ sagte sie, „als ein kleines Zeichen für Respekt und ehrliche Anerkennung. Ich hoffe, es gefällt dir.“

Lampenähnliche, große Augen starrten hinunter auf das unerwartete Geschenk.

„Das ist für Winky?“ quietschte die Elfe. „Miss hat das mitgebracht – für Winky?“

Sie wandte sich an ihren Herrn, eine nervöse Frage in den Augen, Stephen Seeker lehnte sich in seinem Stuhl zurück, drehte den zarten Stiel des Likörglases zwischen den Fingern und nickte zustimmend. „Natürlich kannst du es annehmen, wenn du möchtest.“

Sie sahen beide zu, wie Winky den Gegenstand aus dem bunten Geschenkpapier befreite. Es war ein kleiner Samtbeutel, und einen Moment später purzelten zwei goldene Herzen in ihre Handfläche.

Die Wirkung war wahrhaft dramatisch. Winky brach in eine Flut von Tränen aus, drückte den unerwarteten Schatz an ihr Herz und wischte sich ununterbrochen mit einem Zipfel des makellos sauberen Küchenhandtuches, das sie trug, die Augen. „Dankeschön!“ schluchzte sie. „Dankeschön, Miss… Winky hat das nicht verdient, Winky hätte niemals gehofft… oh, dankeschön!“ Und mit diesem tränenvollen Freudenschrei verschwand sie in der Küche und hinterließ ein verblüfftes Schweigen.

Endlich räusperte sich Stephen Seeker. Er schaute Ruta an und sie erwiderte seinen Blick; ihre Augen tanzten.

„Also hat meine Hauselfe ein Faible für Schmuck,“ sagte er. „Wer hätte das gedacht?“

„Ich schon,“ gab Ruta zurück. „Sie mögen ein Experte für Zaubertränke und Schach sein, aber ich weiß alles, was es über Frauen zu wissen gibt. Und Winky ist immerhin eine Frau.“

Er hob sein Glas zu einem stillen Salut und betrachtete sie gedankenvoll.

„Das sollte mich lehren, Sie niemals zu unterschätzen,“ stellte er fest, während sich sein Gesicht in einem schrägen Lächeln entspannte. „Selbst wenn das hier ein schockierend skrupelloser Fall von Bestechung war.“

Ruta genoss den Rest des Likörs.

„Mag sein,“ sagte sie und stellte das Glas hin. „Aber wir benutzen doch alle verschiedene Methoden, um unsere Schlachten zu gewinnen, oder nicht?“

*****

Jetzt war es Freitagabend, und Ruta wurde mit plötzlichem Schrecken klar, dass sie zwischen dem guten Dutzend Aufträgen, die sie tagsüber in Atem hielten und den Schachlektionen in den Abendstunden Andromeda und Teddy tatsächlich vernachlässigt hatte. In der letzten Woche hatte sie die beiden nur dreimal gesehen; seit Teddy vor zehn Tagen die Medaille gestohlen hatte, war jedes Treffen angespannt und leicht unbehaglich gewesen. Wann immer sie seine Großmutter besuchte und mit ihm redete, waren seine Antworten bestenfalls kurz angebunden und einsilbig. Über kurz oder lang zog er sich in sein Zimmer zurück; er war offensichtlich enttäuscht, schmollte noch immer über seinen Hausarrest und fühlte sich gründlich missverstanden. Mit einem überraschend scharfen Gefühl des Schuldbewusstseins rief sie sich ins Gedächtnis, dass eine ihrer in Teddys Augen wertvollsten Angewohnheiten – ihm Gutenacht-Geschichten vorzulesen, während er bereits im Bett lag – seit seinem dummen Streich komplett ausgefallen war. Unter normalen Umständen hätte sie die Festung seines Zimmers schon längst gestürmt… aber obwohl sie es hasste, das zuzugeben, nagte die Erinnerung an seine gedankenlose Missetat noch immer an ihr. Stephen Seekers Leben bestand aus einer langen Kette von Enttäuschungen, Lügen und Verrat, und dass es ausgerechnet Teddy war, der dieser Liste eine weitere Enttäuschung hinzufügte, war etwas, das sie nicht so leicht verzeihen konnte.

Dumme Kuh, schalt sie sich selbst. Du solltest wirklich die Letzte sein, die über die Übeltaten des Jungen brütet… und wenn du nicht bald reinen Tisch machst, dann verlierst du sein Vertrauen.

Plötzlich fiel ihr ein, dass sie Andromeda versprochen hatte, herüber zu kommen und ihr einen Korb mit dem ersten, jungen Rosenkohl zu bringen, sobald sie sie im Beet in ihrem hinteren Garten abernten konnte. Zeit, den Rosenkohl zu holen, den sie heute Morgen gepflückt hatte – und sich endlich mit dem Jungen zu vertragen.

Als sie fünfzehn Minuten später Andromedas Haus betrat, sah sie zwei Kleidungsstücke an der Gästegarderobe hängen. Eines davon war Harry Potters Lieblings-Lederjacke, das andere ein wunderbar vertrauter, sackartiger Mantel, übersät von verblassten, grünen Flecken und öligen Spritzern. Ruta holte tief Atem und genoss die berauschenden Gerüche nach Blumen und Farn, nach Moos und Dünger… und was war das noch, Katzenminze? – die an der verblichenen Wolle hingen.

Sie ließ den Beutel mit Rosenkohl auf den Boden fallen und spürte, wie sich ihr Gesicht zu einem breiten Lächeln verzog. „Neville…?“

Die Tür zum Wohnzimmer öffnete sich, und ein hoch gewachsener, junger Mann erschien auf der Schwelle.

Ruta!” Sie wurde in eine bärenhafte Umarmung gezogen. „Meine Güte, wie lange ist es dieses Mal her? Ein halbes Jahr?“

Sie küsste ihn auf die Wange. "Beinahe acht Monate, seit Weihnachten. Es hat mir wirklich Leid getan zu hören, dass du nicht zu Besuch kommen konntest, wie du es an Mittsommer versprochen hattest. Wie geht es deiner Großmutter jetzt?“

„Besser,“ sagte er; ein kleiner Schatten verdunkelte sein offenes, freundliches Gesicht. „Ich nehme an, wir müssen mit der Tatsache leben, dass sie jetzt wirklich zerbrechlich wird, und eine ausgerenkte Hüfte ist keine kleine Angelegenheit in ihrem Alter, nicht einmal für eine Hexe.“

Augusta Longbottom hatte ihn großgezogen, nachdem seine Eltern von Todessern gefoltert und in den Wahnsinn getrieben worden waren, und er liebte sie sehr. Vor ein paar Wochen hatte sie darauf bestanden, die Zwetschgenernte im Garten ihres kleinen Hauses ganz allein zu erledigen; als sie den vollen Korb mit ihrem Zauberstab durch die Gegend manövrierte, war sie in ein Mauseloch gestolpert und stürzte hin, als der Korb sie mit vollem Schwung traf. Das war der Grund, warum er seinen Urlaub in Berwick nicht eher hatte antreten können.

Er zog Ruta mit sich ins Wohnzimmer hinüber, den Arm um ihre Schulter gelegt.

„Schau mal, wen wir hier haben!“ sagte er, und Harry Potter erhob sich langsam aus einem tiefen Polstersessel und hielt ihr die Hand hin. Ruta grinste und hob eine Augenbraue.

„Heil dir, du Held!“ sagte sie und mimte ein Gähnen. „Hallo, Harry… ich hoffe, du verstehst, dass ich viel begeisterter bin, Neville zu sehen. Dich treffe ich schließlich fast jedes Wochenende.“

„Vielen herzlichen Dank,“ entgegnete Harry und verneigte sich ironisch, ein mutwilliges Glitzern in den grünen Augen. „Ich weiß, er ist die Liebe deines Lebens.“

„Meine Rosen und meine Pflanzen sind die Liebe meines Lebens,“ antwortete sie milde, „obwohl ich zugeben muss, dass die Ehe mit einem Hogwarts-Professor für Kräuterkunde eine große Versuchung wäre.“

Neville griff sich ans Herz und seufzte dramatisch.

Ach du liebes Bisschen!“ rief er aus. „Mein allererster Heiratsantrag!“

„Und hoffentlich nicht dein letzter, du Witzbold.“ Ruta lachte. „Und ich habe gesagt, ich bin in Versuchung, dich zu heiraten, nicht dazu entschlossen. – Wie geht es Ginny und James?“

„Ginny geht’s gut, aber Jamie zahnt“, sagte Harry. „Neville hat ihm einen Tee aus Katzenminze zusammengebraut, gegen den Schmerz, aber ich fürchte, der Kleine war nicht allzu glücklich darüber; tatsächlich hat er die halbe Flasche auf Nevilles Mantel gespuckt.“

„Ach – dann ist das also der Grund für den Geruch!“ Ruta entdeckte die plötzliche Röte in Nevilles Gesicht und lächelte ihn tröstend an. „Versuch es das nächste Mal mit einem geschälten Stück Süßholz. Schmeckt schön süß, und er hat etwas, worauf er herum kauen kann… das hilft normalerweise.“

„Weißt du, du solltest wirklich nach Hogwarts kommen“, sagte Neville und wurde plötzlich ernst. „Seit wir mit Beauxbatons bei einer Studie über kontinentale und insulare magische Pflanzen zusammenarbeiten, könnte ich wirklich eine weitere Hand gebrauchen… vor allem eine, die so geschickt ist wie deine. Ich hätte dich immer noch gern als Assistentin, und die Schulleiterin würde deine Bewerbung jederzeit akzeptieren.“

„Ganz ehrlich, ich fühle mich geschmeichelt, “ antwortete Ruta. „Aber ich habe mich schon vor langer Zeit dafür entschieden, Dromeda und Teddy zu helfen, und ich bin hier ziemlich beschäftigt… selbst wenn ein paar von meinen Muggelkunden manchmal ganz schön anstrengend sind.“

Sie gab den beiden eine humorvolle Zusammenfassung von ihrem Gespräch mit Mrs. Carpenter; sie erwähnte auch die geheimnisvoll verschreckten Schafe und die Behauptungen des alten Mannes.

„Ein Monster in den Hügeln?“ fragte Harry stirnrunzelnd. „Was denn für ein Monster?“

„Er ist bloß ein harmloser, alter Rentner,“ erklärte Ruta. „Ich glaube, Tom hat ihn furchtbar erschreckt, und er hatte Angst, sein Zuhause und seinen Hund zu verlieren… der ist übrigens auch völlig harmlos. Hector ist steinalt, und wenn er eine Schafherde zu sehen bekäme, würde er wahrscheinlich Fersengeld geben und in die entgegengesetzte Richtung flüchten. Aber stattdessen ist Ezra einfach mit der ersten Sache herausgeplatzt, die ihm in den Sinn kam, damit Tom verschwindet und ihn endlich in Ruhe lässt.“

Andromeda Tonks kam mit einem Teetablett herein, Teddy im Kielwasser. Der Junge strahlte seinen Paten an, schenkte Neville ein Grübchenlächeln und warf Ruta einen vorsichtigen Blick zu, bevor er sich auf das Sofa plumpsen ließ. Harry wandte sich an Dromeda.

„Was hältst du davon, wenn wir Teddy heute Abend mitnehmen, und er übernachtet bei uns?“ fragte er. „Ginny wäre entzückt, zur Abwechslung mal ein Kind zu sehen, das groß genug ist, dass es keine Flasche und frische Windeln braucht.“

Plötzliche Hoffnung ließ Teddys Gesicht aufleuchten, aber als Ruta ihren Mund öffnete, biss er sich auf die Lippen.

„Ich kann nicht zu Besuch kommen,“ sagte er in mürrischem Ton. „Ich hab immer noch Hausarrest.“

Die ältere Frau warf Ruta einen flehenden Blick zu.

„Liebes, meinst du nicht…“

Rutas Blick war noch immer unverwandt auf Teddys Gesicht gerichtet; sie versuchte ihn stumm dazu zu bringen, dass er sie anschaute. Aber alles, was sie zu sehen bekam, war ein haselnussbrauner Haarschopf und eine sture, kleine Nase.

„Der Hausarrest ist am Sonntag vorbei“, sagte sie so leichthin wie möglich. „Vielleicht könnte er nächste Woche zwei oder drei Tage bei euch verbringen? Alles, was ich will, ist, dass er begreift…“

Das hier wurde immer schwieriger… aber versuchen musste sie es trotzdem.

„Alles, was ich will, ist, dass er begreift, dass manche Dinge Folgen haben“, setzte sie den Satz fort. „Das könnte ihm helfen, denselben Fehler nicht zweimal zu machen.“

„Fehler?“ fragte Harry. „Was hat er denn getan? – Teddy?“

Teddy sagte kein einziges Wort, und Ruta verfluchte sich im Stillen dafür, dass sie die Sache nicht mit mehr Taktgefühl angefasst hatte. Wenn der Junge sich jetzt vorgeführt und öffentlich verurteilt vorkam, dann konnte sie ihm kaum einen Vorwurf daraus machen. Andromeda öffnete den Mund, aber es war Ruta, die zuerst sprach.

„Ich habe draußen einen Beutel Rosenkohl vergessen“, sagte sie und suchte bedeutungsvoll Nevilles Blick. Das ist etwas Ernstes und Persönliches, sagten ihre Augen, und ziemlich peinlich für Teddy obendrein. Würdest du...?

Eines der Dinge, die sie an Neville wirklich liebte, war seine scharfe Auffassungsgabe. „Oh… Rosenkohl!“ Er sprach mit Begeisterung. „Es ist Monate her, dass ich welchen hatte… und das waren hier, ein paar Tage nach Weihnachten! Sie waren köstlich… Mrs. Tonks, Sie sind doch sicherlich so nett und sagen mir alles über das Rezept, nicht?“

„Äh… ja, Neville, natürlich.“ Andromeda runzelte ein wenig verwirrt die Stirn. Neville erhob sich rasch aus seinem Sessel und schleppte die alte Frau förmlich aus dem Zimmer, wobei er die ganze Zeit fröhlich auf sie einredete. Aber bevor Ruta die Chance nutzten konnte, die er ihr verschafft hatte, war sie auch schon vorbei. Teddy – der offenbar einen gründlichen und hochnotpeinlichen Bericht über seine Untaten erwartete – schoss mit Blitzgeschwindigkeit zur Tür hinaus, bevor sie oder Harry reagieren konnten.

Ruta seufzte frustriert, und Harry starrte seinem Patenkind hinterher, eine tiefe Falte zwischen den Augenbrauen.

„Neville hasst Rosenkohl“, sagte er. „Genauso wie so ziemlich jeder andere, den ich kenne. Kein Wunder, dass die Hauselfen das Zeugs fast nie beim großen Bankett in Hogwarts servieren.“ Sein Blick kehrte zu ihr zurück. „Dann muss es wohl etwas Ernstes sein“, bemerkte er. „Was ist los?“

„Wir haben einen neuen Nachbarn.“ Sie wählte ihre Worte sorgfältig. „Der Mann ist gerade erst vor ein paar Wochen hergezogen, und er lebt sehr für sich… obwohl Teddy es fertig gebracht hat, ihn kennen zu lernen. Und wir unterhalten uns von Zeit zu Zeit über den Zaun. Aber letzte Woche hat sich Teddy in seinen Garten geschlichen und Feuer gemacht.“

„Oh nein.“ Harry zog eine Grimasse. „Nicht schon wieder.“

„Das Feuer war nicht das Problem“, fuhr Ruta fort; sie fühlte sich noch immer, als stünde sie auf dünnem Eis. „Statt ihn auf der Stelle weg zu jagen, war der Mann – er heißt Seeker – freundlich genug, Teddy zum Tee hinein zu bitten, und Teddy hat es ihm heimgezahlt, indem er seine Schubladen durchwühlt und ihm einen… eine alte Medaille gestohlen hat, die er unter seinen Sachen fand.“

„Er hat…“ Harry blinzelte. „Wieso um Himmels Willen hat er das gemacht?“

„Neugier, vielleicht… oder die Angewohnheit, alles in Reichweite in seine Hosentaschen zu stopfen, “ sagte sie. „Oder… ehrlich, Harry, ich weiß es nicht. Aber später am selben Abend habe ich die Medaille gefunden, und das war der Grund für den Hausarrest.“

„Aha.“ Harry räusperte sich. „Nun… in diesem Fall kann man wohl nichts machen.“

Leise, rasche Schritte bewegten sich die Treppe zu den Schlafzimmern hinauf, und Ruta seufzte wieder.

„Oh je… ich wünschte wirklich, ich wäre in dieser Sache ein bisschen weiser gewesen. Ich habe die Sache für ihn nur noch schlimmer gemacht, und jetzt bin ich eindeutig Persona non grata.“ Sie lächelte schwach. „Wenigstens ist er nicht auch noch wütend auf dich.“

„Dem Himmel sei Dank“, sagte Harry trocken. Ein paar Augenblicke schwiegen sie beide; sie konnten Neville und Andromeda in der Küche lachen hören.

Dann sprach Harry wieder.

„Was für ein Mann ist das… wie hast du ihn genannt? Seeker?“

Es wäre närrisch gewesen anzunehmen, dass er es nicht wissen wollte.

„Er…“ Ruta holte tief Luft und spürte, wie der Herzschlag ihr in den Ohren pochte. „Er ist gewissermaßen ein Einsiedler. Ein bisschen schroff vielleicht – ich denke, dass er nicht rasch zu jemandem Vertrauen fasst. Und dass Teddy den Riss in der Rüstung gefunden hat und dann so etwas macht…“ Sie hielt sich davor zurück, zuviel zu offenbaren. Etwas vor Harry zu verbergen war eine mühselige Aufgabe, und es gefiel ihr ganz und gar nicht, ihn hinters Licht zu führen.

Sie erhob sich von ihrem Stuhl.

„Ich muss jetzt gehen. Mrs. Smythe, unsere Apothekerin, wird jeden Moment auf meiner Türschwelle auftauchen um die zwei Dutzend Rosenbüsche abzuholen, die ich für sie gezogen habe. Ich würde gern morgen nach Berwick herüber kommen, um den Kleinen und Ginny zu sehen. Richte ihr alles Liebe von mir aus, ja?“

„Natürlich.“ Harry lächelte zu ihr hoch; es war das offene Lächeln von jemandem, der endlich seinen Platz im Leben gefunden hatte, und ein Glück, das er sich früher nie erträumt hatte. Sie kannte ihn seit unmittelbar nach der Zweiten Schlacht von Hogwarts; sie waren sich zum ersten Mal auf Remus’ und Tonks’ Beerdigung begegnet. Abgesehen von ihrer eigenen, überwältigenden Trauer bewahrte sie eine sehr lebhafte Erinnerung daran, wie er damals gewesen war – totenblass, brennende Augen in einem schmalen Gesicht, ein sehr junger Mann, der buchstäblich in Stücke brach, als die schreckliche Anspannung des Kampfes, den er gegen alle Hoffnungen und Erwartungen gewonnen hatte, schließlich nachließ. Das war jetzt mehr als acht Jahre her… und das Schicksal hatte endlich entschieden, ihn mit der Familie zu belohnen, nach der er sich immer gesehnt hatte, und mit einem Seelenfrieden, den er nie gekannt hatte.

Er folgte ihr in den Vorraum, wartete, bis sie sich von Neville und Dromeda verabschiedet hatte und öffnete die Tür für sie. Sie trat in den Sonnenschein hinaus.

„Ruta?”

Sie schaute ihn an.

„Würde dieser Mann irgendwelchen Schaden… ist es möglich, dass er…“ Eine kurze, unbehagliche Pause. „… dass er… meine Güte, du weißt, was ich meine!“

„Die Antwort ist nein, Harry.“ Sie sprach mit Festigkeit. „Mr. Seeker ist ein guter und ehrenhafter Mann. Er würde nie einem Kind Schaden zufügen.“

Er wurde rot und grinste ein wenig beschämt. „Du weißt, ich musste das fragen, nicht?“

„Schon in Ordnung,“ erwiderte sie und erinnerte sich plötzlich an die allerersten Worte, die Stephen Seeker je zu ihr gesagt hatte. „Ich wünsche dir einen schönen Abend, Harry.“

An diesem Abend saß Ruta an ihrem kleinen Schreibtisch und schrieb die Rechnungen für Mrs. Carpenters Chrysanthemen und Mrs. Smythes Rosen, und Neville saß bei einem späten Abendessen in Andromedas Haus und spülte den Geschmack von Rosenkohl tapfer mit einem Glas Wein hinunter. Stephen Seeker saß in seinem Studierzimmer und las einen Brief, den er früher an diesem Tag erhalten hatte, und Ginny Potter saß in einem Ohrensessel in ihrem Haus in Berwick, Baby James in den Armen, der endlich eingeschlafen war. Harry saß neben dem Kamin und wartete geduldig auf den strategisch günstigsten Augenblick, seinen Sohn ins Kinderzimmer zu tragen; über den flaumigen, kleinen Kopf lächelte er seine Frau an.

In seinem schäbigen Cottage saß Ezra Donohue ebenfalls am Kamin. Draußen war es noch immer warm, aber die Kälte, die er verspürte, wich nicht mehr aus seinem Fleisch und seinen Knochen. Es war der Fluch von Alter und finsteren Erinnerungen; der Krieg hatte ihm das böse Erbe schlechter Träume vermacht, so lebhaft und frisch, als hätte er die Strände der Normandie nach dem D-Day gerade erst verlassen, mit einem verkrüppelten Knie und auf dem Heimweg in ein Land, wo niemand auf ihn wartete. Er hatte den Hof vergessen, den er in den schwierigen Jahren nach dem Krieg verloren hatte, er hatte seine versiegten Hoffnungen und Luftschlösser vergessen, und schließlich war seine ganze Welt auf die Mauern dieses heruntergekommenen, kleinen Hauses zusammen geschrumpft.

Hector, der wie üblich zu seinen Füßen lag, suchte sich diesen Moment aus, um langsam aufzustehen. Auf vier arthritischen Beinen stakste er zur Tür und Ezra hievte sich aus dem Sessel, um ihn ins Freie zu lassen. Er dachte an Tom Kerrey, an seine laute, dröhnende Stimme und das schrille, wütende Gekläff seiner arroganten Schäferhunde. Und er tat alles, um nicht an den Schatten zu denken, den er spät in der letzten Nacht vom Bléa Tarn hatte herunterkommen sehen… dunkel und gewaltig und auf eine so eigentümliche Weise in Bewegung, dass die Erinnerung noch immer dafür sorgte, dass er eine Gänsehaut bekam.

Wenn sie ihn bloß in Ruhe lassen würden… sie alle miteinander.

Der Mond nahm ab; die schimmernde Münze am wolkenlosen Sternenhimmel hatte ihre vollkommene Rundung verloren. Ezra stand auf der Türschwelle und sah zu, wie Hector zu dem Baum hinüber lief, wo er sich üblicherweise erleichterte. Die knorrige Eiche in seinem ungepflegten Garten und die struppige Hecke waren pechschwarze Umrisse gegen eine schweigende Landschaft aus reinem Silber.

Plötzlich gab Hector ein kurzes Bellen von sich; er stand mitten auf dem Weg, den Kopf zum Gartentor gewandt. Das Bellen brach ab und wurde von einem Knurren ersetzt, das tief aus seiner Kehle kam, und dann drehte er sich um und rannte, so schnell seine steifen Gelenke es erlaubten, dorthin zurück, wo Ezra stand. Der alte Mann konnte den Körper des Hundes spüren, der sich heftig zitternd gegen seine Schienenbeine presste. Er tätschelte Hector den Kopf.

„Komm schon, alter Junge, dir wird keiner nich’ was tun,“ murmelte er, „hier kommt keiner nich’ her…“

Aber dann sah er, wie sich etwas Dunkles hinter der Hecke regte, etwas Lebendiges, etwas sehr Großes, und ein verängstigtes Etwas tief in seinem Herzen erkannte es auf der Stelle wieder. Sein Herzschlag wurde zu einem wilden Trommelwirbel und er klammerte sich an den Türrahmen.

Es war zurückgekommen. Das Monster war zurückgekommen.

Dann flog das Tor auf und das… Ding kam den Weg hinunter, mit glühenden Augen und gesträubtem Fell, und unfassbar schnell. Zu spät versuchte Ezra, in sein Haus zurück zu weichen; es blieb keine Zeit mehr, die Tür vor dem Entsetzen zu verschließen, das sich mit wahnwitzigem Tempo näherte. Das Letzte, was Ezra hörte, war ein fürchterliches Geräusch zwischen Lachen und Brüllen, und dann war es bei ihm. Es schleuderte Hector mit einem einzigen, brutalen Hieb beiseite, grub seine Zähne in den Hals des alten Mannes und riss ihn zu Boden.


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